Straßenkinder e.V. Berlin

Der Verein Straßenkinder e.V. wurde 2000 gegründet und kümmert sich um Kinder und Jugendliche, die in Berlin auf der Straße leben sowie mit dem „Kinder- und Jugendhaus BOLLE“ um solche, die von Kinder- und Bildungsarmut betroffen sind. Bildung ist für den Verein der Schlüssel, heraus aus sozial schwachen Strukturen. Da er sich zu fast 100 % aus Spenden finanziert, ist er bei der Ausgestaltung und Finanzierung der Projekte sowie der inhaltlichen Erweiterung der Arbeit immer auf Partner und Unterstützer angewiesen, die helfen, Kinder und Jugendliche nachhaltig zu fördern und so für mehr Chancengleichheit zu sorgen – mit seiner Arbeit erreicht Straßenkinder e.V. bis zu 200 Kinder und Jugendliche. Wir von Hof Windkind sind dabei und freuen uns, auf diesem Wege Kinder und Jugendliche zu unterstützen.

 

 

Arbeitszweig Straßensozialarbeit:

Bis zu 2500 Kinder und Jugendliche geraten in Deutschland jährlich auf die Straße. Je nach Jahreszeit davon mehrere hundert in Berlin - die Dunkelziffer ist unbekannt. Gründe für die nach wie vor hohe Zahl der Straßenkinder liegen unter anderem darin, dass die Politik die lokalen Projekte zu wenig unterstützt. Erschwerend kommt hinzu, dass die Straßenkinder oft innerhalb sehr kurzer Zeit ihren Aufenthaltsort wechseln, Ländern und Kommunen aufgrund von Zuständigkeitsregelungen aber sehr träge reagieren. Schon seit längerem beobachten die Helfer des Vereins einen Zusammenhang zwischen der wachsenden Kinderarmut und dem Straßenkinderdasein. Immer mehr äußerlich unauffällige Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien landen früher oder später, zumindest für eine gewisse Zeit, auf der Straße. Damit sind die 2,1 Mio. Kinder unter 15, die von direkt von Armut betroffen sind, besonders gefährdet.

Kinder und Jugendliche, die in Berlin auf der Straße landen, haben eine prägende Geschichte hinter sich - meist sexuelle und/oder körperliche Gewalterfahrungen - die sie oft in Drogen und Alkohol ertränken. Durch ihre Obdachlosigkeit suchen sie Gleichgesinnte, die sie in Berlin an zentralen Punkten finden. Besonders junge Straßenkids sind zahlreichen Gefahren ausgesetzt. Hierzu zählen: sexuelle Übergriffe, schlechte hygienische Bedingungen, Verwahrlosung, mangelhafte Ernährung, Infektionskrankheiten usw. Mit einem mobilen Jugendberatungsfahrzeug und zu Fuß besuchen die Streetworkteams die einschlägigen Plätze und Aufenthaltsorte in ganz Berlin. Sie helfen im Rahmen der Notversorgung mit warmem Essen, Kleiderausgaben, Verteilung von Schlafsäcken und Hygieneartikeln. Im Rahmen der Anlaufstelle in der Warschauer Straße unterstützt der Verein Kinder und Jugendliche mit Sozial- und Rechtsberatung, hilft bei Kontakten zu Behörden, bietet einen Ort zum Aufwärmen und „Einfach-sein-dürfen“, organisiert zusammen mit den KlientInnen erlebnispädagogische Projekte und Reintegrationsfreizeiten.

 

 

Arbeitszweig Kinder- und Jugendhaus BOLLE:

- In Berlin lebt jedes dritte Kind in Kinderarmut.

- Marzahn-Hellersdorf mit 250.000 Einwohnern steht, bezogen auf das Niveau der Arbeitslosigkeit, an erster Stelle aller Berliner Bezirke.

- Bis zu 70% der unter 18-Jährigen in unserem näheren und weiteren Umfeld sind von Hartz IV betroffen.

- Über 50% der Eltern aller Kinder in der Nähe der Einrichtung gehören, bezogen auf ihre Bildung, zur unteren sozialen Schicht.

- Viele der Kinder und Jugendlichen wachsen in Familien mit mindestens einem suchtmittelabhängigen Elternteil auf. Dazu gibt es viele Kinder und Jugendliche mit psychisch erkrankten Müttern und/oder Vätern. Diese Kinder leiden besonders unter Gewalt und Vernachlässigung und stehen stark in der Gefahr, später selbst süchtig oder psychisch krank zu werden.

- Ohne einen gelungenen Schulabschluss setzen viele Kinder die "Karriere" ihrer Eltern fort. Auch der Übergang zwischen Schule und Berufsleben verläuft aus verschiedenen Gründen für viele Jugendliche nicht reibungslos. Berlin weit liegt die Lösungsquote von Ausbildungsverhältnissen bei fast 29% - diesem Trend will Straßenkinder e.V. frühzeitig begegnen.


 

Der erfolgreiche Schul- und Berufsabschluss ist ein Hauptausweg für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche. Daran arbeiten die Leute von Straßenkinder e.V. zusammen mit Schulen und Unternehmen.

Da Wohnort, Schule und Einkaufsmöglichkeiten im Osten Berlins sehr nahe beieinander liegen, sind sie sehr gut in die sozialen Strukturen von Kindern und Jugendlichen vor Ort eingebunden. Das Kinder- und Jugendhaus befindet sich mitten im „Kiez“, also genau dort, wo Kinder und Jugendliche sich aufhalten.

Viele dieser Kinder haben schon in der ersten Klasse große Schwierigkeiten mit dem Lernstoff und wissen nach der Schule nichts mit ihrer Zeit anzufangen oder gehen nur sporadisch in die Schule. Diese Kinder sind außerhalb der Schule sich selbst überlassen und verbringen ihre Freizeit oft auf der Straße. Das führt zu einem enormen Potential an Orientierungslosigkeit, Verwahrlosung, Gewaltpotential, Vandalismus und Drogenkonsum. Straßenkinder e.V. bietet Kindern und Jugendlichen einen Ausweg aus ihrer Situation und hilft frühzeitig. Somit wird die Chancengleichheit von sozial schwachen Kindern und Jugendlichen gefördert sowie deren Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und es werden Schul- und Berufsperspektiven verbessert.

Mehr Informationen unter: https://strassenkinder-ev.de/