6 Gründe, die für den Buchweizen sprechen

Um es vorweg zu nehmen: Es gibt mehr als sechs Gründe, die für ihn sprechen. Sein Name gaukelt auf den ersten Blick eine enge Verwandtschaft mit dem Weizen vor. Dabei steht das kleine, kantige Korn dem Rhabarber näher als jedem Getreide. Frei von Gluten und dafür prall gefüllt mit Vitaminen, Mineralstoffen und strotzend von Proteinen hat er mittlerweile seinen festen Platz in der Kategorie Superfood und in den heimischen Küchen erobert: das Pseudogetreide Buchweizen.




Was ist ein Pseudogetreide?

Es sind getreideähnliche Pflanzen, die wie Getreide verarbeitet werden und dennoch einer anderen Pflanzenart angehören. Neben Buchweizen fallen Quinoa, Amarant und Chia-Samen in diese Kategorie. Alle echten Getreide werden den Süßgräsern zugeordnet, während Quinoa und Amarant den Fuchsschwanzgewächsen sind und Chia den Salbeigewächsen zugeordnet wird.


Wie vielseitig ist Buchweizen?

Ähnlich wie Leinsamen, Kichererbsen, Quinoa und Chia-Samen ist es die vielseitige Verwendbarkeit in Kombination mit den komplexen Inhaltsstoffen, die ihn zu einer besonders wertvollen Zutat machen. Geschält, geschrotet, geröstet, gekocht oder gemahlen eignet er sich zur Zubereitung von Risotto, Müsli, Suppen und als Backzutat. So lassen sich aus ihm köstliche Nudel-, Pfannkuchen- und Brotteige herstellen. Dank seines nussigen Geschmacks erhalten die Gerichte eine kräftigere Note. Aus Buchweizenkraut wird zudem Tee hergestellt, der geschmacklich an Grüntee erinnert.


Welche sechs Vorteile für die Gesundheit bietet Buchweizen?

● Mineralstoffe sind förderlich für Haare, Haut, Nägel, Knochen und Zähne.

● Da es glutenfrei und gut verträglich ist, eignet es sich als Getreideersatz.

● Es ist frei von Weizenlektinen, die chronische Entzündungen verursachen können.

● Das enthaltene Chiro-Inositol regelt den Blutzuckerspiegel auf sanfte Art.

● Ballaststoffe und Lecithin gleichen den Cholesterinspiegel aus.

● Rutin unterstützt die Gefäße und senkt den Blutdruck.


Was steckt sonst noch in den Früchten der hübschen Buchweizenpflanzen?

100 Gramm der Körner bringen es auf 360 kcal, die zu 70 Prozent aus Stärke und zu rund 13 Prozent aus Eiweiß bestehen. Diese Proteine zeichnen sich durch eine hohe biologische Wertigkeit aus. In ihnen stecken die begehrten und lebensnotwenigen essenziellen Aminosäuren. Mit 10 Prozent Ballaststoffen und nur 3 Prozent Fett ist Buchweizen sehr gut verträglich. Der Mix an Mineralstoffen ist umfangreich, denn Eisen, Kalium, Calcium, Magnesium, Zink und Selen sowie Vitamine aus der B-Gruppe (u.a. Folsäure) als auch die Vitamine A und K sowie Vitamin E sind enthalten. Auf die förderliche Wirkung von Rutin für die Blutgefäße und Chiro-Inositol bei Diabetes wurde bereits verwiesen.


Worauf es beim Kauf von Buchweizen ankommt

Um in den Genuss aller gesundheitlichen und geschmacklichen Vorzüge des Buchweizens zu kommen, achtet man beim Kauf auf den Ursprung der Produkte und die Anbaukonditionen. Eine Orientierung bieten Bio-Zertifikate und Prüfsiegel, die Herkunft und Qualität dokumentieren. Buchweizen aus Deutschland kann auf eine äußerst kurze Lieferkette verweisen und besitzt eine sehr viel günstigere CO2-Bilanz als Importe aus fernen Ländern. Unsere bio-veganen Buchweizenpflanzen wachsen ohne Düngemittel tierischen Ursprungs, Mineraldünger und ohne Gifte auf. Stattdessen werden sie mit pflanzlichem Material gedüngt. 


Die Reise des Buchweizens

Als gesundes Knöterichgewächs von bescheidener Natur gedeiht er auch auf mageren Böden. Diese Eigenschaft brachte er wohl aus dem Altaigebirge und dem Norden Indiens mit, wo er seinen Ursprung hat. Über Griechenland und die Türkei kam er im frühen Mittelalter nach Europa, Nordafrika und Fernost. Zu jener Zeit nannte man ihn auf Grund seiner Herkunft Heidenkorn, sarazenisches oder türkisches Getreide. In der Küche des Ostens spielt Buchweizenmehl als süßer oder herzhafter Brei (Kascha) und als Pfannkuchen (Blini) noch immer eine wichtige Rolle. In der Bretagne und in der Normandie ist er die Hauptzutat der beliebten Galettes. Auch Hildegard von Bingen kannte bereits seine Vorzüge. In einer überlieferten Rezeptur verwendete sie ihn im Verhältnis 1:3 mit (glutenhaltigem) Dinkel zum Brotbacken. Die noch heute begehrten Kraft- oder Nervenkekse werden ebenfalls mit Buchweizenmehl gebacken. Übrigens: Ein blühendes Buchweizenfeld ist nicht nur ein Labsal für das menschliche Auge. Insekten lieben die nektarreiche Pflanze, deren Früchte von einer unverdaulichen Schale umschlossen sind.